Die Notwendigkeit der Urbanisierung + Zuwanderung
//erster entwurf: 22/01/2013
was da zum teil wieder für müll produziert wird in den initiativkomitees:
beispielhaft: die ecopop initiative - von nzz online [0]:
"Das Volksbegehren hat zwei Stossrichtungen: Einerseits soll der Bund verpflichtet werden, 10 Prozent der Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit für die freiwillige Familienplanung in Entwicklungsländern einzusetzen. Andererseits soll die Zuwanderung in die Schweiz auf jährlich 0,2 Prozent der Bevölkerung beschränkt werden." Mal abgesehen von den irrwitzigen Forderungen der Initiative, widerspricht sie der Einheit der Materie (siehe Anforderungen Volksinitiative: [1] ) und ich zähle auf die Bundesversammlung, diese Initiative entsprechend für ungültig zu erklären.
Auch beispielhaft sind mal wieder die Kommentare auf tagesanzeiger.ch [2] Im Rahmen einer Studie über die Erhöhung der Anzahl Stockwerke in den Wohnzonen von Städten.
Anscheinend ist die Furcht vor einer hohen Zuwanderung in die Schweiz nach wie vor intakt. Der Volkskonsens sträubt sich aber scheinbar nach wie vor gegen die Tatsache, dass eine hohe Einwanderung und ausländische Arbeitskräfte emminent wichtig sind für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Zahlreiche Industrien und Dienstleistungsbranchen (bspw. der Gesundheitssektor) wären ohne Ausländer undenkbar. Hinzu kommen die zunehmende Überalterung, wobei eine Trendwende bei der Anzahl Kinder bei Schweizer Paaren nicht in Sicht ist. Wir brauchen ausländische, junge Arbeitskräfte, die unsere Sozialwerke stützen. Ich frage mich wie die breite Bevölkerung diese schizophrene Haltung gegenüber der Einwanderung nach wie vor vertreten kann.
Gleich unverständlich ist der Widerstand der Stadtplaner gegenüber einer Aufstockung aller 2geschossigen Wohnzonen. Am Beispiel von Rainer Volman (BS) warnt er vor "städtebaulich unschönen Ergebnissen", auch der Zürcher Stadtrat lehnt die Initiative der Grünliberalen ab, mit der Begründung dies
würde einer "sanften Verdichtung" widersprechen, "Sonst verlieren wir genau das, warum so viele Menschen nach Zürich ziehen wollen: die Wohn- und Aufenthaltsqualität." Auch hier zeigt sich eine schizophrene Haltung der Stadträte. Entweder wird den exorbitant hohen Mietpreisen in der Stadt Zürich entgegengewirkt um damit allen Bevölkerungsschichten ein Wohnen in der Stadt zu ermöglichen oder der Stadtrat soll offen zugeben, dass die Stadt Zürich nur für eine erwerbsstarke Elite konzipiert wird. In anderen Städten mag ein guter Kompromiss möglich sein, nicht aber in Zürich, welches weltweit bereits zu den teuersten Städten gehört. Ein entschlossenes Entgegenwirken mit einem weiteren Ausbau der Infrastruktur und des öffentlichen Verkehrs sind somit unabdingbar. Die gängige Argumentationslinie des Stadtrats, die scheinbar die "Wohnqualität" als oberste Maxime in der Stadtenwticklung betrachtet, kann bestenfalls als versnobbt bezeichnet werden, treffender wäre aber die Bezeichnung als aktiver Sozialdarwinismus. Diese Haltung ist für den Zusammenhalt der Gesellschaft äusserst gefährlich, sie verschärft den Konflikt zwischen Städten und den Agglomerationen, resp. der Landbevölkerung und wird sich eines Tages in weiteren gesellschaftlichen Konflikten manifestieren.
Die Urbanisierung ist eines der wichtigsten Elemente einer fortschrittlichen Gesellschaft, und die Schweizer Stadtplaner tragen mit ihrer Giesskannenpolitik nur sehr bescheiden dazu bei. Ein fortbestehen der hohen Zuwanderung, eine weitere Verdichtung der Städte und der Ausbau der städtischen Infrastruktur (va. des öffentlichen Verkehrs) sind für die Zukunft unausweichlich. Leider scheinen viele politische Exponate überfordert mit dieser Aufgabe (siehe Grenzen des Föderalismus: <GHOST_URL/die-grenzen-des-schweizer-foderalismus/>)
[0] http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/schweiz-volksinitiative-ecopop-1.17751154
[1] http://www.vimentis.ch/d/publikation/261/Checkliste+Initiative.html
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[0] Kommentar von Irène Troxler vom 5/3/2013: http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/hochhaeuser-spielen-flaechen-frei-1.17982041